Andreas Vojta bei der Universiade

Andreas Vojta läuft zu Silber in Kazan, 2013
Andreas Vojta beim Medaillengewinn bei der Universiade 2013 in Kazan

Heute hat Andreas Vojta ins Wettkampfgeschehen bei der Universiade in Gwangju (KOR) eingegriffen. Im dritten von 3 Vorläufen über 1500m ging es um den Finaleinzug. Die jeweils Top-3 aus den einzelnen Vorläufen plus die insgesamt weiteren 3 Zeitschnellsten aus allen Vorläufen sollten ins Finale kommen. Nachdem die ersten beiden Vorläufe eher taktisch orientiert verliefen (mit 3. Plätzen in 3:54 und 3:52) wusste Andreas vor seinem Rennen, dass es eher zügig werden sollte, damit die Top 6 aus seinem Rennen das Weiterkommen schafften.

 

Vom Rennverlauf sah man im TV (Eurosport) leider gar nichts, weil das zeitgleiche Kugelstoßen ohne einen einzigen Kameraschwenk zu den 1500m-Vorläufen gezeigt wurde. Aber Andi kämpfte bei schwierigen Bedingungen (starker Regen, schon beim Einlaufen 97% Luftfeuchtigkeit) immer in der Spitzengruppe des insgesamt 12-köpfigen Feldes mit.

 

Er berichtet selbst: "Ich wusste gottseidank, dass die anderen zwei Läufe recht langsam waren und in unserem daher 6 Leute weiter kommen werden. Bin mehr oder weniger immer in der Führungsgruppe mit 7-8 Leuten gewesen und als 6. auf die Zielgerade gekommen."

 

Auf der Zielgeraden ging es ziemlich eng zu, Andi sicherte sich am Ende mit 3:45,01 den wichtigen 6. Platz, 9/100" vor dem nächsten Läufer.

 

Somit erwartet Andi übermorgen ein umfangreiches Programm: in der Früh wird er zum Vorlauf über 800m antreten - wo er vor 2 Jahren die Bronzemedaille erringen konnte - am Abend steht das 1500m-Finale am Programm.

 

Andi meinte auch selbst, dass er sicher noch nicht wieder seine Höchstform erreicht hätte, aber es geht nun Woche für Woche voran und der Finaleinzug bei der Universiade darf jedenfalls als Erfolg verbucht werden. 

 

Ergebnis vom Lauf

 

Heute, am 10.7., stand für Andi ein umfangreiches Programm an. Um 10:00 Ortszeit (3:00 MESZ) startete er im Vorlauf über 800m, also jene Distanz, wo er vor 2 Jahren bei der Universiade in Kazan die Bronzemedaille erringen konnte. Aber praktisch gleich vom Start weg merkte er die fehlende Frische, die Beine wollten einfach nicht so gehorchen, wie sie sollten. Andi ergriff aber die Initiative, weil er nicht wollte, dass sein 1. von 6 Vorläufen zu langsam würde, um evtl. die Chance auf ein Weiterkommen über die Zeitregel zu nützen. Die ersten 3 Läufer kamen direkt weiter. Bis auf die Gegengerade (die 400m ging Andi in knapp 57" durch) führte Andi das Feld an. Dann fühlte es sich aber nur mehr an, wie das Waten in einer dickflüssigen Laktatbrühe und 3 andere Läufer passierten ihn. Auch auf der Zielgeraden hatte er keine Chance zum Kontern und beendete das Rennen an 4. Stelle. Da einige der anderen Zeitläufe schneller waren, reichte es auch nicht über die Zeitregel. Das 800m Universiade Projekt war damit für Andi abgeschlossen.

 

Um 20:15 stand Andi dann an der 1500m Startlinie, der Finallauf seiner Spezialdisziplin. Die Zuversicht war nicht gerade überbordend, aber trotzdem hieß die Devise Angriff, positives Herangehen an die Aufgabe und Kämpfen um jeden Platz. Andi war als 12. (von insgesamt 37 Startern) gerade noch ins Finale hineingerutscht, diese Platzierung wollte er zumindest noch verbessern.

 

Bereits nach rund 500m war es nur mehr Krampf und Kampf. Die Spitze war inzwischen enteilt in einem Tempo, das für einen "normalen" Vojta keine besondere Herausforderung bedeutet hätte mit einer 800m Durchgangszeit von 1:58. Doch Andi musste sich damit abfinden, dass er nicht um Sieg und Medaillen mitkämpfen konnte, sondern nur versuchen konnte, nicht als Letzter ins Ziel zu kommen. Zumindest dieses Minimalziel gelang ihm. Er wurde zuerst auf Rang 11 gewertet, später rückte er durch die Qualifikation eines türkischen Läufers auf den 10. Rang vor.

 

Die Goldmedaille wurde in 3:39 vergeben, rund 3 Sekunden langsamer als die Bestleistung von Andreas aus dem vergangenen Jahr. Andi ist um die Erkenntnis reicher, dass er sich von den (gesundheitlichen) Problemen, die ihn seit Ende Februar verfolgen, noch immer nicht wirklich erholt hat. Die Rennen der letzten Wochen waren nicht die geeignete Therapie, aber er hatte im Prinzip keine Wahl.

 

Jetzt stehen einmal Erholung, Wiederauffrischung der Grundlage und dann vorsichtiges Vorantasten am Programm. Erzwingen kann man nichts im Leistungssport. Entscheidend sind die Olympischen Spiele im nächsten Jahr. Das ist und war immer das langfristige Ziel und dafür ist auch entsprechende Unterstützung gefragt.