Bericht vom Trainingslager in Monte Gordo (POR)

Unsere Trainingsgruppe beim gemeinsamen Abendessen beim Inder in Monte Gordo
Unsere Trainingsgruppe beim gemeinsamen Abendessen beim Inder in Monte Gordo

Der kleine Ort Monte Gordo mit der Nachbarstadt Vila Real de Santo Antonio an der an Spanien grenzenden Algarve ist schon traditionell unser Trainingslager-Gebiet am Anfang eines Jahres. Während dieser Zeit ist normalerweise das Dusika-Stadion geschlossen (Hallen-Fußballturnier), wegen der Unterbringung der Flüchtlinge wurde dieses Turnier heuer aber abgesagt.

 

Trotzdem nutzten wir gern die Trainingsmöglichkeiten unter perfekten klimatischen Bedingungen in Portugal. Es ist immer wieder erstaunlich, was dieser kleine Ort an Lauf- und Sportinfrastruktur geschaffen hat. Und das lockt nicht nur uns, sondern u.a. auch fast 100 deutsche Läufer aus den verschiedensten Kadern jedes Jahr dorthin. Im weitläufigen Pinienwald wurden vor ca. 10 Jahren mehr als 10km künstliche Laufwege mit perfektem (schonendem) Untergrund geschaffen und auch das Stadion mit allen Nebenanlagen (u.a. Hallenbad mit 25m und 50m Becken) kann sich sehen lassen. Zum Schmunzeln verleiten ein wenig die Informationstafeln rund um die Anlagen, die kundtun, dass diese Sportstätten v.a. mit Mitteln der EU - also unseren Steuergeldern - finanziert wurden. Vielleicht eine Anregung für den neuen Wiener Sportstadtrat (der dieses Ressort zur Kultur mitaufgebrummt bekommen hat), sich richtige und zeitgemäße Sportstätten mal aus der Nähe anzuschauen... Aber das ist eine andere Geschichte. ;-) 

Wir waren auch heuer wieder eine Super-Gruppe, wobei vom Olympiateilnehmer über mehrere Triathleten, Orientierungsläufer, Bergläufer bis hin zur vorbildlich sportlichen Polizistin alles dabei war. Die gemischten Nationalitäten trugen mit Österreich, Deutschland, Ungarn und Halb-Schweden zum bunten Bild bei. Alle kamen mit dem gleichen Ziel: gut und viel zu trainieren, damit die gesetzten Ziele in der aktuellen Saison erreicht werden.

 

Temporär wurden auch zweckmäßige Trainingsgemeinschaften mit anderen Läufern eingegangen, mit anderen österreichischen Athleten, aber auch mit unseren Freunden aus Deutschland. So wurde einerseits hart trainiert, andererseits kamen aber auch Unterhaltung und Spaß sicherlich (wieder einmal) nicht zu kurz. Und das nicht nur bei unseren beliebten Spielchen im Sand, die im legendären Medizinballrugby ihren Höhepunkt fanden...

 

Damit das Training auch wirklich effizient gestaltet werden konnte und die Balance von Belastung und Regeneration stimmte, hatten wir dieses Mal mit Gerald Dietrich einen Masseur mitgenommen, der sich engagiert um die Wadeln und mehr der Teilnehmer kümmerte.

 

Möglich war dieses Engagement durch die Unterstützung unseres langjährigen Partners Wolfgang LAYR von der Volksbank Wien. Er ist dankenswerterweise eingesprungen, nachdem vom ÖLV und anderen Stellen eine Absage hinsichtlich (Teil-) Finanzierung gekommen war. So haben wir seit der Vereinsgründung im Jahr 2008 bis jetzt ca. € 15.000.- an ÖLV und WLV an Gebühren abgeliefert, aber von dort hat unser Verein noch nie eine Unterstützung bekommen. Gerade die Finanzierung von Betreuungspersonen (Masseure, Physiotherapeuten, Trainer, ...) wäre unbestritten durch den Multiplikatoreffekt die effizienteste Form der Sportförderung. Das ist aber im österreichischen Sportsystem nicht vorgesehen, da wandern die Mittel eher in zweifelhafte Kanäle wie Golf- und Schimillionäre. Der Leichtathletik-Verband hat bei der letzten erfolgsbezogenen ("Erfolg" wurde allerdings seltsam definiert) Förderung z.B. nur einen Bruchteil des Betrages erhalten, der dem Verband der Eisstockschützen zugesprochen wurde. So gesehen kann man auch dem ÖLV keinen Vorwurf machen, denn sinnvolle Förderungen, wie z.B. für einen Masseur, der dort mehreren Kader-Athleten zur Verfügung steht, können gar nicht abgerechnet werden.

 

Wie auch immer, der Erfolg im österreichischen Sport, v.a. in (medialen) "Rand-" Sportarten wie der Leichtathletik, basiert sowieso auf dem Engagement einzelner Sportler und ihrem Umfeld und Schwierigkeiten sind wichtige Herausforderungen.

Unser Trainingslager darf sicherlich als Erfolg bezeichnet werden, dieser sollte in Kürze durch entsprechende Wettkampfleistungen bestätigt werden!

 

Viele Bilder vom Trainingslager in Monte Gordo gibt's in der Galerie.

Und ein (zugegebenermaßen sehr unprofessionelles)  GoPro-Video mit einigen ganz guten Eindrücken eines Trainingstages unserer Gruppe gibt es hier: VIDEO