Der IAAF-Dopingskandal, wo laufende Ermittlungen immer mehr kriminelle Machenschaften zum Schaden des Sports ans Tageslicht bringen, hat die Sportwelt erschüttert. Die notwendigen Konsequenzen
reichen wohl weit über eine Suspendierung der russischen Leichtathleten hinaus. Der Skandal zeigt auch einmal mehr, dass die Autonomie des Sports nicht mehr zeitgemäß ist, staatliche
Ermittlungsbehörden müssen übernehmen.
Österreich tut aber gut daran, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf die anderen "Bösen" zu zeigen. Die enge Verflechtung von Sport und Politik hat nicht nur ein ineffizientes Sportsystem,
sondern v.a. im Sportfunktionärsbereich ein fruchtbares Biotop für Korruption und Doping geschaffen, das wesentlich weiter reicht als es viele noch immer wahrhaben wollen und das manchmal in
klassisch österreichischer Verniedlichung als "Freunderlwirtschaft" abgetan wird. Der Öffentlichkeit ist nur die sprichwörtliche "Spitze des Eisberges" bekannt, die - weitgehend abhängigen -
Medien spielen das grausame Spiel weiter mit.
Tiefgreifende Reformen sind notwendig. Der Sport hat sich Besseres verdient!
Zum Gastkommentar in der Ausgabe der "Wiener Zeitung" vom 14.1.2016