Lange hatte sich team2012.at-Läufer Lemawork Ketema auf den heutigen Hamburg-Marathon vorbereitet, wo er für Österreich das Limit für die Olympischen Spiele in Rio
(2:14:00) unterbieten wollte.
Er ließ sich von seinem belgischen Trainer Henry Salavarda (80) und seinem Betreuer Harald Fritz zielgerichtet vorbereiten, zuletzt auch mit einem Trainingslager
in Iten (KEN).
Er war zuversichtlich, weil auch ein Halbmarathon im Vorfeld (1:05 in Mödling) die nötige Form anzeigte. Er startete in Hamburg bei windigen Bedingungen mit der zweiten Gruppe in Richtung 2:12:30, die Zwischenzeiten bis zum Halbmarathon (1:06:13) stimmten auch sehr zuversichtlich. Ein eher defensiveres Anfangstempo hätte bedeutet, das er über weite Strecke allein laufen hätte müssen. Die ersten 15km war das Tempo von Lemawork übrigens deutlich schneller als jenes des Siegers bei den gleichzeitig stattfindenden Österreichischen Meisterschaften über 10km.
Bis km 25 konnte er das Tempo gut halten, aber dann kamen die Gegenwind-Passagen. Das Tempo wurde zwischen km 25 und 35 etwas langsamer (3:19 - 3:20/km), für das Limit wäre eigentlich wieder eine Beschleunigung notwendig gewesen. Das war aber gegen den Wind praktisch unmöglich.
Die Endzeit von 2:16:19 ist gut, aber eben nicht schnell genug, um das vom ÖOC gesetzte Limit zu unterbieten.
Das Limit des internationalen Verbandes liegt übrigens bei 2:19:00, d.h. jetzt liegt der Ball beim ÖOC, der einen Athleten zu Olympischen Spielen entsenden kann, sofern das internationale Limit
unterboten wird. Die IAAF hatte als Folge der umfassenden Dopingskandale (wobei die Leistungen von gedopten Läufern auch für die Limitfestlegung herangezogen worden waren) im vergangenen November
das internationale Limit von 2:17:00 auf 2:19:00 erleichtert, das ÖOC hat darauf aber nicht reagiert.