Von "unvorstellbar je 10km zu schaffen" zu "Marathon in 3:28" - Birgit Schiessling berichtet

Birgit Schiessling (Foto: fb)
Birgit Schiessling (Foto: fb)

"Zum Sprinter wird man geboren, Ausdauer kann man trainieren"

Immer wieder hört man diese Aussage, die etwas vereinfacht suggeriert, man müsse nur fleißig genug trainieren, dann wird man auch einmal ein Spitzen-Marathonläufer. Oder Läuferin.

 

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Wer wirklich schnell werden will, muss sich erst einmal die richtigen Eltern aussuchen, die genetischen Eigenschaften (das Talent!) gibt auch im Ausdauerbereich vor, wohin die Reise gehen kann. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, welch enorme Leistungsverbesserungen durch konsequentes Training möglich sind.

 

Birgit Schiessling ist kein Einzelfall, aber ein hervorragendes Beispiel, das vielleicht auch den einen oder die andere Läuferin motivieren und inspirieren kann. Birgit hat beim team2012.at mehrere Laktattests gemacht und sich penibel an den Trainingsplan gehalten, den sie bekommen hat. Weil sie sich selbst über das Ergebnis so freut, schickt sie uns folgende Schilderung ihrer läuferischen Entwicklung:

  

"Als ziemlich unsportlicher Mensch habe ich vor viereinhalb Jahren mit dem Laufen begonnen. Damals bewältigte ich 3,5 km mit angsteinflößenden Pulswerten. Es war mir unvorstellbar, jemals nur zehn km zu schaffen, von Größerem ganz zu schweigen.

 

Ich habe nach deinem Trainingsplan trainiert und in diesem Jahr meinen ersten Marathon glücklich und schmerzfrei in Wien gefinisht (3:42:40). Vor lauter Motivation habe ich Anfang Oktober noch einen in München bestritten. Laut deinem Laktattestergebnis war 3:30 drinnen. Da sämtliche Bedingungen aus läuferischer Sicht perfekt waren, wollte ich es wissen ;) Zur Halbzeit stands 1:45:05. Dranbleiben plus Zielsprint, es ist möglich.

 

Die absolute Euphorie kam bei km 30. Leider schwand sie schon nach 2km. Das kurzfristige Bedürfnis, mich zu übergeben, konnte ich zum Glück rasch verdrängen. 10 km beißen, dass konnte ich. Also Blick auf die Uhr wurde gestrichen. `Die Zeit vergeht eh von alleine`, hat mir ein lieber Bekannter des öfteren gesagt. Ca bei km 39 tauchten plötzlich die 3:30 Pacemaker auf. Schwupsdiwups waren sie schon hinter mir. Obwohl mir der letzte km unendlich lang erschien, war er mein schnellster (4:38), nach 3:28:40 konnte ich endlich stolz die Ziellinie überqueren. 

 

Dein Trainingsplan und deine freundlichen Antworten und Ratschläge zu all meinen Fragen, haben aus mir eine Läuferin gemacht. 

 

Dafür möchte ich mich aus ganzem Herzen bedanken. 

 

Nochmals Danke, 

 

liebe Grüße

Birgit Schiessling"