Die Olympischen Spiele in Korea sind vorbei und wir haben von den österreichischen Athleten viele herausragende Leistungen erlebt. Egal ob Ausnahmekönner Marcel Hirscher oder die (meines Erachtens aufgrund der Bedeutung/Leistungsdichte der Sportarten) tollen Platzierungen von Vanessa Herzog oder Teresa Stadlober - das war beeindruckend und wird hoffentlich den einen oder anderen jungen Sportler in Österreich inspirieren.
In Pyeonchang war allerdings nicht alles so, wie man sich das von Olympischen Spielen und dem "größten Sportereignis der Welt" wünscht. Marcel Hirscher meinte in einem Interview nach den Spielen: "Ich würde gern Hrn. Bach (Anm: IOC-Präsident) fragen, nach welchen Kriterien eigentlich Olympische Spiele vergeben werden". Er war frustriert über die höchst spärlichen Zuschauer im Ziel seiner Rennen und wie wenig die Koreaner mit den - aus unserer Sicht - wichtigen Sportarten anfangen können.
Na ja, so Olympische Spiele wieder mal daheim in Österreich wären schon nett, oder? Geht das? Macht das Sinn? Ist das leistbar???
Olympische Winterspiele 2026 in Graz/Schladming?
Im Schatten der alpinen Rennen von Kitzbühel und Schladming und der Winterspiele in Korea ist das Vorpreschen einiger steirischer Lokalpolitiker für eine Bewerbung um die Ausrichtung von Olympischen Winterspielen 2026 (mit den Bewerberstädten Graz und Schladming) etwas untergegangen. Die Initiative mutet in Art und Weise ziemlich kurios und dilettantisch an. Eine Entscheidung für eine Bewerbung müsste bis Ende März fallen, schon allein diese Frist zeigt, dass die Idee von Sepp Schoissengeier und Alois Huber (oder so ähnlich) eher eine nicht nur sprichwörtliche Schnapsidee ist.
Das Argument, dass man "Special Olympics" erfolgreich ausgerichtet hätte und deshalb auch Olympische Spiele kein Problem sein sollten, ist ungefähr so, wie wenn man die unfallfreie Durchführung eines Schulschikurses als Kompetenzbeweis für die Durchführung einer Fußball-WM anführen würde. Dazu kommt noch, dass man die Rechnung ohne den Wirt macht und der Wirt ist im Fall Olympia auf jeden Fall das Internationale Olympische Komitee (IOC).
Viel ist vom einstigen Spirit Olympischer Spiele nicht übriggeblieben, wobei die Hauptschuld das IOC selbst trägt. Das IOC assoziieren die meisten Menschen mit Geldgier, Korruption und Dopingskandalen. Aber auch die Auswahl der olympischen Disziplinen erscheint mehr als willkürlich und fragwürdig, nicht nur die Auswahl der Ausrichtungsstädte. Wer sich mit dem wohl korruptesten Verein der Welt ins Bett legt - das zeigen die Fakten der letzten Jahre - darf sich nicht wundern, wenn er mit Flöhen aufwacht.
Das ÖOC, sozusagen der nationale Ableger des IOC (der aktuelle ÖOC-Präsident ist auch IOC-Mitglied), hat sich in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Nach dem größten Sportskandal der Österreichischen Geschichte wurde der letzte ÖOC-Generalsekretär wegen Unterschlagung von mehreren Millionen öffentlicher Sportfördermittel (u.a. für die Fußbodenheizung seines privaten Reitstalls) zu fünf Jahren Haft (bis Sept. 2018) verurteilt. Eine weitere Verurteilung wegen Steuerhinterziehung (1,7 Mio) in diesem Zusammenhang erfolgte im November 2016. Die Mehrzahl der Mitverantwortlichen im Umfeld entkamen nach parteipolitischen Interventionen einer strafrechtlichen Verfolgung. Das hinderte den letzten Sportminister nicht, per Gesetz (BSFG 2017) das ÖOC auch weiterhin jedes Jahr mit einer Förderung von mehreren Millionen zu beschenken, die v.a. zur Selbstbeweihräucherung verwendet werden. In der aktuellen Ausgabe der ÖOC-Zeitschrift "Olympiareport" gibt's gleich 43 Fotos vom ÖOC-Präsidenten oder seinem Generalsekretär....
In anderen Ländern (z.B. Deutschland) hat man das jeweilige nationale olympische Komitee längst mit anderen Sportinstitutionen fusioniert, was viel Geld erspart, das den Sportlern fehlt. Auch in Norwegen, das nach den Erfolgen von Pyeonchang oft als Vorbild präsentiert wird, ist die Struktur eine vollkommen andere. Hier spielen Trainer und nicht von der Politik eingesetzte Funktionäre eine maßgebliche Rolle ("Olympiatoppen"). Es passt auch zum Gesamtbild, dass das ÖOC offensichtlich vollkommen willkürlich guten Freunden das Pickerl "Olympiazentrum" auf die Tür pickt, wobei objektive Kriterien kaum eine Rolle spielen. So ist z.B. die Sportuni-Wien auf der Schmelz als eines der sechs österreichischen Olympiazentren derart geadelt worden, wobei dort praktisch keine Olympiasportler trainieren oder betreut werden und wo auch gar nicht die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist. Wer denkt, dass die Sportuni irgendwelche maßgeblichen Kooperationen mit Sportverbänden hätte, irrt auch gewaltig. Auf der anderen Seite ist im BSFZ Südstadt praktisch alles vorhanden, dort sind die Trainingsstätten, die Trainer und sonstige Infrastruktur (mit dem öffentlich geförderten IMSB auch das sportwissenschaftlich betreuende Institut) und v.a. wirkliche Sportler. Trotzdem ist die Südstadt, obwohl auch das meiste Steuergeld dorthin fließt, kein "Olympiazentrum" (bzw. nicht mehr), weil es an persönlichen Animositäten (bzw. einem nicht akzeptierbaren Vertrag, wo dem ÖOC alle Rechte eingeräumt werden sollten) zwischen der ÖOC-Führung und den Verantwortlichen in der Südstadt scheitert. Sportland Österreich...
Aber zurück zu Österreich. Die letzten Olympischen Spiele fanden 1976 in Innsbruck statt, seither hat sich viel geändert. Erinnern wir uns zurück an die letzten nationalen Versuche, die Olympischen Winterspiele nach Österreich zu holen, denn Olympische Sommerspiele sind sowieso eine ganz andere Liga. Die Bewerbung von Salzburg für die Spiele 2014 endete in einem teuren Fiasko und Problemen für verantwortliche Politiker, verdient haben v.a. ein paar Lobbyisten. Eine gute Zusammenfassung findet man hier. Man kann auch noch die visionären Ideen von ÖOC-Vizepräsident Schröcknadel erwähnen, der Olympische Winterspiele nach Wien (!) holen wollte - mit den alpinen Bewerben in Lackenhof/Ötscher und am Hochkar. Richtig geraten, die Lifte dort gehören zufällig zum Schröcksnadel-Imperium...
Als nächstes probierte es Innsbruck. Mit spannenden Argumenten versuchten die üblichen Verdächtigen aus Politik und Sportfunktionären die Bevölkerung einzulullen. So wurde z.B. behauptet: "nur dann bekommen wir eine Milliarde vom IOC…" - ohne darauf hinzuweisen, dass man selbst 5 oder 10 Milliarden zahlen müsste, um eine Milliarde zu bekommen (wenn dem überhaupt so gewesen wäre).
Mit Hilfe von Auftrags-"Studien" erstellte man irgendwelche Kostenschätzungen, wo man u.a. die Kosten für die Sicherheit (ca. 1 Milliarde; die Sicherheitsauflagen werden vom IOC penibel vorgegeben inkl. der notwendigen Luftraumüberwachung durch Abfangjäger) gar nicht mit einbezog, weil diese ja vom Bund - also eh nur vom Steuerzahler - gezahlt hätten werden müssen.
Zur Erinnerung: In Korea wollte man auch besonders "sparsame und kleine Spiele" durchführen, die Sportstätten wären fast alle ohnehin schon vorhanden. Kostenschätzung zur Zeit der Bewerbung: 5 Mrd Dollar, derzeit hält man bei tatsächlichen Kosten von 10 Mrd Dollar. Das ist eher der Regelfall und keine Ausnahme, wie eine aktuelle Studie zeigt: die tatsächlichen Kosten waren im Durchschnitt ziemlich genau das Doppelte der Kosten, die in der Bewerbung angeführt waren. Die Spiele von Sotchi kosteten sogar an die 50 Mrd Dollar. (Die Angaben für die tatsächlichen Kosten von Olympischen Spielen variieren stark, weil es immer darauf ankommt, welche Kosten hinzugerechnet werden und welche nicht.)
Wer glaubt, dass sich die lokalen Ausrichter zumindest einen Teil über entsprechende Werbemaßnahme wieder hereinholen könnten, irrt gewaltig: Nur das IOC darf während Olympischer Spiele sichtbar werben, die Bevormundung der Athleten geht so weit, dass diese nicht nur ihre privaten Sponsoren nicht präsentieren dürfen, sondern während der Spiele ihre websites und sonstigen Internet-Auftritte stilllegen müssen, weil das verbotene Werbung wäre.
Ähnliche Regelungen gelten für die host-cities. Die Aufregung war groß, als z.B. Franz Klammer bei Interviews während der Spiele nicht einmal sein Kärnten-Logo tragen durfte und die Kärnten-Werbung eine Aussendung
machte, dass man während der Spiele bitte auf Erfolgsmeldungen von heimischen Athleten verzichten möge, weil denen sonst eine Disqualifikation drohe.
In Tirol führte man im Zuge der Bewerbungs-Überlegungen immerhin eine Volksbefragung durch, die ziemlich klar eine Ablehnung der Spiele durch die Bevölkerung zeigte. Mit einer nie dagewesenen Präpotenz beschimpfte der (Vorarlberger) ÖOC-Präsident die Tiroler ziemlich direkt als zu deppert zu erkennen, mit welch Weisheit und Güte das IOC viel Geld und Glück nach Tirol gebracht hätte.
Der konsequente Schluss: Man hätte die Bevölkerung nicht fragen dürfen, das wäre ja wirklich zu viel Demokratie… Aber die ÖOC-Funktionäre beweisen immer wieder zweifelhaftes Verständnis von Demokratie und Meinungsfreiheit. Da kam es schon mal vor, dass einem Verband gegenüber geäußert wurde, dass ÖOC-Kritiker "sicher nie wieder" eine Akkreditierung für Olympische Spiele bekämen und Einladungen zu TV-Livediskussionen wurden nur unter der Bedingung angenommen, dass Kritiker wieder ausgeladen werden müssen.
Recht hat Hr. Stoss lediglich mit dem Sager über die "verrottete Sportinfrastruktur in Österreich" - allerdings würden da Olympische Winterspiele gar nichts ändern. Interview.
Jetzt wollen also ein paar steirische Gemeinderäte den deal mit dem Milliardenunternehmen IOC durchziehen und glauben, dass sie dabei einen fairen und ebenbürtigen Partner vorfinden. So viel Naivität gehört eigentlich gestraft. Seit Innsbruck 1976 ist nicht nur viel Wasser den Inn hinuntergeflossen, sondern die internationale Sportwelt hat sich gewaltig verändert. De facto übernimmt das IOC während der Ausrichtung von Olympischen Spielen die Hoheit über die Austragungsstadt und diktiert - gestützt durch die Milliardeneinnahmen aus den TV-Verträgen - die Spielregeln, wobei gewährleistet ist, wer die wahren Olympiasieger und Verlierer sind:
Sieger sind das IOC, das jeweilige nationale Olympische Komitee, die zahlreichen Lobbyisten, ein paar (korrupte) Sportfunktionäre mit ihren Verbänden und machtgeile Provinzpolitiker und der Tourismus für die Dauer der Spiele.
Verlierer sind die Austragungsländer, die auf den Schulden sitzenbleiben und der Sport insgesamt, weil Olympia alle Gelder aufsaugt, die sonst dem Sport zur Verfügung stehen. Es soll bitte niemand kommen und ernsthaft behaupten, dass im Zuge der Ausrichtung von Olympischen Winterspielen Sportstätten gebaut werden, die nach den Spielen der einheimischen Bevölkerung zu Gute kämen…
Gerade die Schladminger, deren Gemeinderat am 7.2.2018 für Olympia gestimmt hatte (und nebenbei festhielt, dass natürlich Graz die Haftung übernehmen müsse) sollten sich den Rechnungshof-Bericht über die alpine Schi-WM 2013 durchlesen. Auf die Kritik am Hauptprofiteur ÖSV und der mangelnden Transparenz reagierte der allmächtige Präsident Schröcksnadel wie gewohnt: er drohte den Rechnungshof-Mitarbeitern mit Klagen. Ach ja: richtig süß, die Schladminger Gemeindevertreter erklärten, dass Schladming selbst € 200.000.- zur Ausrichtung Olympischer Spiele beisteuern könnte…
Vor Schladming hatte bereits der Gemeinderat (!) von Hochfilzen einstimmig für eine Olympiabewerbung votiert, weil man ja die Biathlon-Bewerbe ausrichten könnte. Es besteht kein Zweifel, dass sowohl Hochfilzen als auch Schladming hervorragende Weltcuprennen oder Weltmeisterschaften organisieren können, das haben beide Orte in der Vergangenheit oft bewiesen. Olympische Spiele sind aber eine komplett andere Liga und der größte Unterschied ist, dass in diesem Fall eben das IOC praktisch ALLES vorgibt und für den lokalen Veranstalter praktische keine Spielräume und keine (Werbe-) Möglichkeiten zum Lukrieren von Einnahmen bestehen. Nur mit Eintrittsgeldern allein wird man die Kosten höchstens marginal abdecken. Der Anteil der TV-Einnahmen, der den Veranstaltern zukommt, ist seit den Spielen 2004 dramatisch gesunken, fast alles kommt dem IOC zu Gute.
Die immer wieder geäußerte Behauptung, dass Olympische Spiele im jeweiligen Austragungsland zu einer nachhaltigen Sportbegeisterung und zu mehr Sportlichkeit der Bevölkerung führen würden, hält keiner praktischen Überprüfung stand. Nicht einmal die mit Sicherheit besten Olympischen Spiele der letzten Jahrzehnte - nämlich jene von London 2012 mit einer unglaublichen Begeisterung der Bevölkerung - führten zu einem dauerhaften gestiegenen Sportinteresse. Der Regelfall ist leider, dass teure Infrastruktur für ein paar Wochen gebaut wird und dann verrottet. Oder man tätigt Fehlplanungen wie das Klagenfurter Stadion anlässlich der Fußball-EM in Österreich. Dazu weiß jeder gelernte Österreicher, dass hierzulande in den letzten Jahrzehnten praktisch kein öffentliches Großbauprojekt ohne gröbere Kostenüberschreitung oder Korruption über die Bühne ging.
Der Grazer Bürgermeister zeigt sich auch begeistert. Das liegt wohl daran, dass man ihm erklärt hat, dass der Bürgermeister der host-city die Olympischen Spiele eröffnen würde. Wenn also ein paar hundert Millionen - zumindest kurz im TV - auf einen Grazer Bürgermeister schauen, da erfüllt sich wohl so mancher Lebenstraum! (Ob allerdings im Jahr 2026 noch derselbe Bürgermeister im Amt ist, gilt als nicht gesichert.) Gerade Graz sollte allerdings zuerst seine Hausaufgaben machen. Es gibt in Graz keine Leichtathletik-Halle (die Läufer klettern dort derzeit im Dunkeln über den Zaun einer Sportanlage und trainieren mit Stirnlampe), die Sportinfrastruktur insgesamt für die "normale" Bevölkerung ist kaum besser als im Europa-Schlusslicht Wien. In einem Land, wo z.B. im Wiener Dusika-Stadion die Frauen und Kinder seit drei Jahren nach dem Training (Turnen, Leichtathletik, Radsport) kalt duschen müssen, weil kein Geld für eine Reparatur da ist, sollte man nicht von Weltsport und Olympia faseln.
Olympische Spiele können eine große Chance darstellen, aber nicht als ein von der Basis abgehobenes Projekt mit entsprechender Vernebelung der Tatsachen, sondern als Spitze einer funktionierenden Sportpyramide eines Landes. Wenn Österreich und die Steiermark eine gute Sport-Infrastruktur haben, wenn die Sportler im Breiten- und Spitzensport eine gute Betreuung bekommen und die Schulen entsprechende Turnsäle für die tägliche Turnstunde haben, dann ist es vielleicht gerechtfertigt, die Vision von Olympischen Winterspielen weiter zu verfolgen. Es kann jedenfalls nicht sein, dass sich ein paar Provinzpolitiker, Anwälte und Sportfunktionäre auf Kosten der Allgemeinheit profilieren möchten, dass ein paar Ortschaften kurzfristig profitieren und das Land und der Staat z.B. beim Pflegegeld und bei den Ärmsten kürzen muss, damit man sich das Projekt Olympische Spiele leisten kann.
Man muss es deutlich sagen: Kein anständiges Land oder Stadt macht Geschäfte mit dem IOC, so lange sich dort nicht gravierend etwas verändert. Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Bevölkerung wesentlich häufiger Korruption und Doping mit Olympischen Spielen in Verbindung bringt als ein fröhliches Sportfest. Ohne den Rückhalt der Bevölkerung sind Olympische Spiele allerdings sinnlos und einer Demokratie nicht würdig. Deshalb finden sich kaum mehr Bewerberstädte aus "echten" Demokratien.
Die Kernfrage muss sein: Was "bringen" Olympische Spiele? Die Lehren aus der Vergangenheit müssen gezogen werden und es gibt leider - auch wegen der zum Teil gleichen handelnden Personen - guten Grund anzunehmen, dass Olympische Spiele nicht die gewünschten sportlichen Effekte bringen. Das Geld für den Sport könnte und sollte in anderen Bereichen (z.B. Verbesserung der Infrastruktur, Finanzierung von Nachwuchstrainern, ...) zuerst investiert werden, damit ein nachhaltiger Nutzen für den österreichischen Sport gegeben ist. Wenn diese Basis einmal stimmt und funktioniert, dann werden sich mittel- und langfristig daraus automatisch Spitzenleistungen entwickeln und dann kann man die Bewerbung für die Ausrichtung von Olympischen Spielen erwägen - nicht umgekehrt! An Olympische Spiele in Österreich zu denken, ist teurer politischer Aktionismus und derzeit so, wie wenn man eine Pyramide auf den Kopf stellt.
Die aktuelle ZDF-Doku über Olympische Spiele und das IOC fasst es recht gut zusammen.
Oder auch: Das IOC ist moralisch am Ende
Aber nicht nur Experten und (unabhängige) Medien stehen dem IOC und der Ausrichtung Olympischer Spiele skeptisch gegenüber. In einem Internet-posting fasst es Peter Schindler sehr gut zusammen: "Für so ein Projekt ist Aufgaben-Teilung notwendig. Um allfälligen Gewinn kümmert sich die Gemeinde, die realen Kosten übernimmt das Bundesland und die Bestechungsgelder ganz Österreich."
Dazu stellt sich die Frage: Ist Graz eine Wintersportstadt?
Offensichtlich haben auch immer weniger zivilisierte Länder ein Interesse an der Ausrichtung Olympischer Spiele, wie dies jüngst wieder eine Volksbefragung in der Schweiz zeigte, wo es ebenfalls um die Überlegungen zu einer Bewerbung für Olympia 2026 ging.
Es wundert nicht, dass IOC-Präsident Bach auch wegen seiner halbherzigen Dopingbekämpfung zur Spottfigur wurde: Video
Österreichs Sportpolitiker haben sich noch kaum mit dem IOC beschäftigt, in Deutschland gibt's klare Meinungen u.a. von Dagmar Freitag, der Vorsitzenden des Sportausschusses des Deutschen Bundestages.
update 29.3.2018: Diskussionen in Calgary über eine mögliche Bewerbung
PS: persönliche Anmerkung: als hauptberuflicher Trainer (und jemand, der schon mal bei Olympischen Spielen als Trainer dabei war) stehe ich wohl außer Verdacht, ein "Sporthasser" zu sein, ganz im Gegenteil. Es tut nur weh, zuschauen zu müssen, wie der Sport von der Politik missbraucht wird und wie Prioritäten v.a. wegen persönlicher Eitelkeiten völlig falsch gesetzt werden.