Am zweiten Tag der Meisterschaften standen traditionell die 1500m am Programm.
Für Andreas Vojta war das schon ein besonderes Rennen: im Jahr 2009 hatte er in Linz seinen ersten Freiluft-Staatsmeistertitel der allgemeinen Klasse gewonnen und seit 2010 hat er über diese Distanz in der Halle ununterbrochen gewonnen. Diese Erfolgsserie hat nicht viele andere Beispiele und je länger eine Serie dauert, umso eher möchte man diese wohl andauern lassen. Große Schonung wegen einer Hallen-WM war gestern auch nicht mehr notwendig (theoretisch, aber eben eher nur theoretisch, war der 1500er die letzte Limitchance für ihn), den 3000er vom Vortag spürte er kaum, also war die Taktik relativ einfach: von Beginn an Druck manchen, soweit das im Alleingang möglich ist und nicht bummelnd herumtorkeln.
Praktisch vom Startschuss weg setzte sich Andi an die Spitze des Feldes, wobei ihm relativ lange Kosgei Isaac Toroitich folgte. Nach Passieren der 1000m-Marke in ca. 2:31/2:32 war der Gerasdorfer aber dann alleine in Front und lief mitteldruckvoll und ungefährdet dem Sieg in 3:48,40 entgegen.
Somit 1500m-Hallenstaatsmeistertitel Nr. 9 in ununterbrochener Folge.
Das Teilnehmerfeld über 1500m der Frauen hatte sich über Nacht aus gesundheitlichen und anderen Gründen etwas ausgedünnt. Elisabeth Pöltner-Holkovic bedauerte das sehr, weil damit irgendwie klar war, wie sich das Rennen entwickeln würde: vorne weg die junge Anna Baumgartner (29 Jahre jünger als Elisabeth...), dahinter wohl sie selbst auf dem Weg zu einer abgesicherten Silbermedaille.
Diese Prognose war nicht so schwer wie das Erraten der 6 richtigen Lottozahlen, das zeigte dann die gelaufene Praxis. Zuerst lag zwar Bianca Illmaier noch recht lange vor
Elisabeth, die aber im weiteren Verlauf des Rennens ihre Ausdauerqualitäten zum erfolgreichen Einsatz brachte. Elisabeth erreichte somit wie schon am Tag zuvor über 3000m nun auch über 1500m die
Silbermedaille der Staatsmeisterschaften. Für Elisabeth, die schon mehrmals in ihrer Karriere eine Medaille um eine oder wenige Hundertstelsekunden verpasst hatte, ist das schon ein
beachtenswerter Erfolg, genauso wie ihre gute Zeit von 4:45,82.
Neu war für Elisabeth ein Erlebnis nach dem Rennen: wie auch Andreas Vojta wurde sie freundlich zur Dopingkontrolle aufgefordert, was für Elisabeth die erste Kontrolle ihrer Karriere darstellte. Das war vielleicht gleich eine gute Übung für sie, denn für die Hallen-Masters WM in der W45 im März zählt sie zum engsten Favoritenkreis.
Insgesamt war somit die Ausbeute für das team2012.at an diesem Wochenende der Staatsmeisterschaften schon beachtlich: 2 Athleten (Andreas Vojta und Elisabeth Pöltner-Holkovic), 4 Starts (beide jeweils 1500m und 3000m) und 4 Medaillen (2 x Gold für Vojta, 2 x Silber für Pöltner-Holkovic)
