Andreas Vojta startet am Sonntag zum 10. Mal bei einer Crosslauf-Europameisterschaft

Andreas Vojta bei seiner ersten Crosslauf EM 2009 in Dublin (damals U 23)
Andreas Vojta bei seiner ersten Crosslauf EM 2009 in Dublin (damals U 23)

Der 9.12.2018 wird für Andreas Vojta ein besonderer Tag werden: zum 10. Mal in ununterbrochener Reihenfolge wird der beste Läufer Österreichs bei einer Crosslauf-Europameisterschaft am Start stehen.

 

Allein dieser Umstand, der wohl europaweit einzigartig ist, zeigt die besonderen Qualitäten des team2012.at-Aushängeschildes.

 

2009 startete er erstmal in Dublin als 20-Jähriger in der U 23-Kategorie, den Nachwuchsklassen ist er natürlich längst entwachsen. Der Olympiateilnehmer 2012 über 1500m hat sich die letzten Jahre mehr auf die längeren Strecken verlagert, die Bronzemedaille bei der Universiade über 5000m und die in diesem Jahr gelaufenen 28:33 über 10.000m zeigen die enorme Leistungsbandbreite von Andreas. Von 48,8" über 400m, über 1:46,59 über 800m nun diese Leistungen auf der Langstrecke - das ist auch im Europa- oder gar Weltmaßstab durchaus herausragend.

 

Ehrliche, harte Arbeit und ein behutsam aufgebautes Training haben ihn während seiner bisher schon langen und erfolgreichen Karriere von Verletzungen verschont. Kaum ein Trainingstag ist in den letzten 15 Jahren deshalb ausgefallen, seit er als Jugendlicher in unsere Trainingsgruppe kam. Als 16-Jähriger gewann er seinen ersten österreichischen Meistertitel im Nachwuchsbereich (3000m Halle, U 18), im Jahr 2009 gewann er mit dem Titel über 1500m seinen ersten Staatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse, ein Jahr später stand er schon im EM-Finale bei der Europameisterschaft in Barcelona. 

 

Bei der U 23-EM in Ostrava verfehlte er die Medaille über 1500m nur um 11 Hundertstel, den Sieg nur um wenige Zehntel. Er gewann aber bei der Universiade 2013 Bronze über 800m und eben 4 Jahre später über 5000m. Im Laufe seiner langen Karriere war er auch immer wieder hinter Läufern platziert, die dann später wegen Dopings gesperrt und deren Leistungen nachträglich aberkannt wurden. Mit effizienteren und glaubwürdigeren Antidopingmaßnahmen auf internationaler Ebene wäre Andreas auch zu besseren Platzierungen bekommen und wohl auch zu mehr Medaillen. Aber Andreas war und ist immer auf seine eigenen Leistungen fokussiert und ist in dieser Hinsicht, wie insgesamt von seiner Einstellung her und mit seiner Bescheidenheit ein Vorbild für viele Athleten.

 

Die Leistungen von Andreas im Vorfeld der EM, v.a. sein 7. Platz bei der "Generalprobe" auf der EM-Strecke in Tilburg (NED) vor 2 Wochen - besser als je zuvor - lassen auf seine bisher beste Platzierung bei einer Crosslauf-EM hoffen. Bisher war der 32. Rang im Vorjahr in Samorin (SVK) seine beste Leistung, nun scheint ein Top-20 Platz in Reichweite. Insider wissen, dass die Leistungsdichte bei diesen Rennen, wo von den Mittelstrecklern bis zu den Marathonläufern die besten Läufer zusammenkommen, wie nirgends anders ist. Plus/Minus 30 Sekunden über die ca. 10km lange Strecke können gleich 20, 30 Plätze Unterschied in der Endabrechnung bedeuten. Zudem können wir am Sonntag nach praktisch einer Woche Dauerregen in Tilburg (zum Teil über tiefen, sandigen Strand) eine sehr tiefe Strecke erwarten, die dem großen, relativ schweren Läufer nicht unbedingt entgegenkommt.

 

Aber Andreas hat seine "Hausaufgaben" ordentlich erledigt, wir dürfen zwar kein Wunder, aber sicherlich wieder eine hervorragende Leistung

im Rahmen seiner Möglichkeiten erwarten, das ist auch sein eigenes Anspruchsniveau.

 

Eines ist auch ziemlich sicher: Andreas wird am Sonntag der schnellste Verbandskassier Europas werden, wurde er doch erst vorgestern im Zuge der Neubestellung des WLV-Vorstandes zum Kassier ("Finanzreferent") des Wiener Leichtathletik-Verbandes gewählt...

 

Leider muss Andreas auch bei diesem internationalen Wettkampf ohne Trainerbetreuung auskommen, da der ÖLV wieder (entgegen seiner eigenen Bestimmungen, weil Andreas zweifelsfrei der aussichtsreichste Athlet ist) andere Funktionäre und Trainer nach Tilburg mitnimmt und akkreditiert.

 

Alle Details zur Crosslauf-EM auf der Veranstalter Website.

Am Sonntag gibt's auf der Seite des europäischen Verbandes auch einen (gratis) livestream vom Rennen (Start von Andreas um 14:10)