Geträumt hat er davon und manchmal werden Träume im Sport schneller wahr als man denkt...
Markus Reißelhuber kam vor einem Jahr erstmals zum gemeinsamen Training zum team2012.at. Davor war er bei einem Kinderlauf, wo Andreas Vojta als "Bremsläufer" im Einsatz
war, mit dem schnellsten österreichischen Läufer ins Reden gekommen und fragte nach einem Verein, wo man ihn bei seiner Lauf-Leidenschaft unterstützen würde. Er kam zu uns, machte einen
Laktattest und trainierte fleißig anhand der Vorgaben.
Der ruhige und bescheidene Läufer aus dem eher beschaulichen Harmannsdorf (im Weinviertel in der Nähe von Korneuburg) entwickelte sich von Monat zu Monat merklich weiter und gewann auch bei diversen Straßenläufen in seiner Altersklasse. Anderen aufgefallen ist er spätestens bei den Wiener Crosslaufmeisterschaften im letzten November, wo er - damals noch in der U14 laufend - erstmals Wiener Meister wurde.
Dabei ist Markus sehr vielseitig unterwegs. Er spielt leidenschaftlich gern für seinen örtlichen Fußballverein und macht fast jeden Tag eine andere Sportart. Fußball verhinderte auch fast seinen Start bei der österreichischen Crosslaufmeisterschaft.
Am vergangenen Dienstag kontaktierte mich seine Mutter, dass Markus nicht zum Lauftraining kommen könnte. Warum? "Na ja, beim Fußballspielen hat ihm ein Mädchen (!) ihr Knie in seinen Oberschenkel gerammt. Das tut jetzt höllisch weh..." Also waren wieder mal die Mädels schuld. ;-)
Am Donnerstag gings aber schon besser, das Abschlusstraining mit Tanja Stroschneider und Ücler Yilmaz brachte ihn nicht sonderlich zum Schnaufen, der Start in Innsbruck war somit fixiert. Also fuhr er mit seiner Mutter, die ihn beim Sporttreiben vorbildlich unterstützt, ohne ihn zu pushen oder ihn unter Druck zu setzen, am Samstag mit dem Zug nach Innsbruck.
Punkto coolness steht er Andreas Vojta nicht viel nach, Nervosität ließ er sich bei seinem ersten Start bei einer Österreichischen Meisterschaft jedenfalls nicht anmerken.
Aber lassen wir ihn selbst den Rennverlauf schildern:
"In der ersten Runde bin ich zuerst hinter dem Emil (Anm: Bezecny) gelaufen, auf der großen Runde bin ich dann vorgegangen. Einmal bin ich bei so einer Kante hängengeblieben, da hat es mich fast aufzaht. Aber entweder bin ich dann schneller geworden oder die anderen langsamer, jedenfalls hab ich dann gemerkt, dass hinter mir eine kleine Lücke entstanden ist. Na ja und dann wars nimmer so weit ins Ziel und ich hab mich zsammgrissen, damit ich vorne bleib."
Am Ende war Markus jedenfalls 2 Sekunden vor dem Zweitplatzierten im Ziel. Sein Sieg gegen das große und dichte Feld ist umso wertvoller, weil Markus als Jg. 2005 nächstes Jahr immer noch in dieser Altersklasse startberechtigt ist und der nächste gleichaltrige Läufer gleich 27 Sekunden hinter ihm ins Ziel kam.
Andreas Vojta kam übrigens in der U16 damals "nur" auf den 2. Rang, er gewann erstmals in der U 18. Die letzten U 16 Titel für das team2012.at hat Lisa-Maria Leutner gewonnen.
Neben Markus Reißelhuber war für das team2012.at am anderen Ende des Spektrums Philipp Meixner über die Langstrecke der Männer im Einsatz. Er startete natürlich mit anderen Erwartungen und berichtet nach dem Rennen:
"Die Crossmeisterschaft wurde gestern auf einer richtig anspruchsvollen Strecke ausgetragen. Hat mich sehr für Markus gefreut, dass er seinen Lauf für sich entscheiden konnte und Staatsmeister in der U16 werden konnte. Bin mit meinem Lauf sehr zufrieden. Habe mir die Strecke gut eingeteilt und konnte am Ende wieder etwas zulegen. Den Sprint um Platz 28 habe nicht mehr gewinnen können. Habe es nicht geschafft die Lücke vor der "Wand" zu schließen und als Erster die Steigung (ingesamt 7x) hinauf zulaufen. Am Ende hat es für Platz 29 in 38:03 gereicht. Das war gestern meine erste aber sicher nicht meine letzte Cross Meisterschaft. Schade dass es in Wien nicht solche Strecken gibt."