Der Berlin-Marathon brachte heute nicht nur an der Spitze des beste Leistung des aktuellen Marathonjahres, sondern auch unsere Läufer durften sich über ihre Leistungen freuen.
Allen voran sicherlich Christian Wurzberger, dessen Entwicklung wahrlich beeindruckend ist. Nach seinem ersten Sub-3 Marathon im April in Wien steigerte er sich abermals deutlich und kam nach unglaublichen 2:49:16 ins Ziel, wobei auch die neuerliche Renneinteilung mit negative splits (1:25:31 + 1:23:45) als optimal bezeichnet werden kann.
Damit ist Christian heute ein Tempo gelaufen, das er vor etwa einem Jahr gerade über 10km laufen konnte. Der Würnitzer ist als konsequenter Trainierer bekannt, der als Familienvater und neben seinem fordernden Job bei der OMV aber auch immer mit der nötigen Gelassenheit und Freude an den Sport herangeht.
Der Bericht von Christian:
"Äußere Bedingungen waren nicht ganz optimal. Temperatur ok, aber böiger Wind und die letzte halbe Stunde strömender Regen. Dadurch auch weniger Zuschauer, trotzdem tolle Stimmung & pushende Atmosphäre!
Habe mir Zeit sub 2:50 insgeheim als „Optimum“ vorgenommen, war aber ganz relaxed und wäre auch mit etwas höherer Zeit zufrieden gewesen.
Schlussendlich Berlin Marathon mit 2:49:16 gefinished, meine Zeit von Wien heuer Frühjahr pulverisiert, einfach super super happy! 😁😁😁
Erste Rennhälfte locker in ca. 4:03/km eingelaufen zum „eigentlichen Startpunkt“ bei Rennhälfte, ganz der Empfehlung des allerbesten Trainers folgend! 😁
Dann Druck sukzessive erhöht und 2. Rennhälfte in ca. 3:58/km absolviert. Ab km35 war‘s echt hart, der strömende Regen und der böige Wind haben mir alle Energie rausgesaugt, mit letzter Kraft durch‘s Brandenburger Tor und dann die letzten 200m in‘s Ziel. Jetzt wird relaxed und erholt!!"
Ebenfalls sehr zufrieden musste Stefan Sadleder mit dem heutigen Rennen sein. Noch vor kurzer Zeit zweifelte er nach längerer Krankheit, ob er überhaupt in Berlin starten könnte. Er wusste zwar, dass eine Bestzeit außer Reichweite stand, aber er muss jedenfalls mit seiner Leistung zufrieden sein. Am Ende stand auf der Urkunde 3:25:03.
Oder wie er es selbst formuliert:
"Die Differenz zwischen optimal (Wien) und suboptimal (heute) beträgt 7 Minuten.
Eine heftige Verkühlung in der Vorbereitung hat Spuren hinterlassen, mein Ziel habe ich mir daher mit 3:20-3:30 gesetzt. Nachdem ich nicht wusste, was drin ist, anfänglich an die 3:15 Pacemaker angehängt bis zum HM, dann auf die bewährte Strategie des positive Split umgestellt 😜. Die letzten 5 km wurden mit Wind und Regen versüßt. Die Herzfrequenz vom Polar Brustgurt hat auf der ersten Hälfte total gesponnen😖
Die Stimmung in Berlin war trotz des Regens schon sehr toll, gerade die letzten Kilometer läuft man wie in einem Stadium.
"stelle dich gedanklich jedenfalls auf einen wirklich guten Marathon ein und nicht „eh egal, ich lauf halt nur irgendwie umadum“ war Wilhelm Lilges Rat in der Schlussphase.
Tolle Unterstützung vor Ort vom Team von Runners unlimited by ruefa.
Und das Gute daran: die Zeit lässt Potential für den Vienna City Marathon 2020. Nachdem dem Marathon ist vor dem Marathon."
Die Ausgangssituation für Katja Bruzek war ähnlich: bei ihr wollte ein Bein in den letzten Monaten nur bedingt mitspielen, auch da war lange Zeit ein Start ungewiss. Ihre 3:32:39 waren somit jedenfalls ein Erfolg.
Lesenswert auch ihre Sichtweise:
"BERLIN Marathon in 3:32:39 gefinished ... mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich schmerzfrei einen Marathon laufen durfte, auf der anderen Seite ärgere ich mich, dass ich am Schluss nicht mehr gebissen habe. Bis km 32 lief alles nach Plan, dann wurden die Beine immer schwerer und ich konnte den Pace nicht mehr halten. Es hat zu diesem Zeitpunkt schon stark geregnet und durch die vielen Pfützen waren meine Füße wie Eisklumpen... hatte das Gefühl Schockgefroren zu sein und einfach nicht mehr beschleunigen zu können; letztlich überwiegt aber die Dankbarkeit wieder verletzungsfrei zu sein und schmerzfrei laufen zu können. Insofern hat mir der Lauf auch Zuversicht für mein nächstes Ziel gegeben: Boston am 20.4.2020.
Eine lustige Anekdote möchte ich dir nicht vorenthalten: Karl war am Berliner Hauptbahnhof in einem Kiosk Red Bull und Schokolade kaufen, ich stand, in Plastik eingewickelt ein paar Meter daneben, bibbernd vor Kälte und habe gewartet. Plötzlich dreht sich eine alte Dame zu mir, kramt in ihrer Geldbörse und reicht mir zwei Euro ... sie meinte, ich sei aufgrund meines devastierten Äußern eine Obdachlose, der sie, weil ich so armselig gewirkt habe, helfen wollte. Ich habe dann unter dem Plastik meine finisher Medaille hervorgekramt und der sehr netten Dame erklärt, dass ich nur Marathon gelaufen bin ... mich aber aufrichtig und herzlich für Ihre Hilfsbereitschaft bedankt."
Christian Starkl lässt sich auch seit ein paar Monaten vom team2012.at betreuen und auch er war mit seinem Berlin-Ergebnis mehr als zufrieden:
"berlin war für mich wirklich ein highlight, (vielleicht hast du es ja in mein fb-seite gelesen)
nach fast 2 jahren wieder einmal einen marathon auf zeit und nicht nur auf ankommen laufen war schon „leinwand“.
bis zum halbmarathon hab ich mich eigentlich gespielt aber irgendwie verrechnet, dachte eigentlich bis km 18 ich wäre schneller unterwegs…
war dann irgendwie auf mich selbst angefresssen, frustig und hab unbewusst das tempo dadurch etwas reduziert.
ich habe mich dann aber wieder gefangen und bin für meine verhältnisse eigentlich relativ konstant gelaufen.
vom motor wäre mehr drinnen gewesen, das chassis ist halt schon etwas in die jahre gekommen ;-)
sprich ausdauermäßig hatte absolut ich keine probleme, war halt noch etwas zu vorsichtig was meine muskulatur betroffen hat – hab wohl noch etwas zuviel in mich hinein gehört...
fazit, ich war mit der zeit absolut zufrieden, pumpe voll ok und auch die haxen haben gehalten…
in den tagen vor berlin, hatte ich noch eine mittelohrentzündung aber auch diese habe ich gut und ohne medikamente, verkraftet…
DANKE an dich, dein trainigsplan hat wirklich früchte getragen!!!"
Nicht zufrieden war wohl Viktor Fally. Der Trainingspartner von Katja Bruzek kam nach 4:05:48 ins Ziel, die letzten 10km waren eine Grenzerfahrung, die er in dieser Form eher nicht angestrebt hatte. Aber so ist eben Marathon, Garantie auf einen guten Lauf gibt's auch bei fleißigem Training nicht.
Auf einen Bericht von ich warten wir noch.
In der Wachau lief Martin Berger den Marathon:
Sein Bericht:
Der Wachaumarathon 2019 war heißer als erwartet für Ende September und leider auch keine Gruppe gefunden. Gesamt P41 von 545, Klassenrang M30 P17 und MW P37. Meine Zielzeit zwar von 3:15 verpasst, aber mit 3:17:28 um 7 Minuten schneller als letztes Jahr. Ich bin sehr zufrieden mit der Zeit. Danke meiner Familie für die Unterstützung, team2012.at für den Trainingsplan und den Polizei Sport Verein für eure Unterstützung und Motivation. Bis zum Wien Marathon 2020."
In Wien gewann zur gleichen Zeit Lukas Max den Seestadtlauf. Er bereitet sich auf den Marathon in Athen in 6 Wochen vor und berichtet heute:
"Heute stand der Seestadtlauf am Programm. War ein guter Lauf zur Überprüfung des aktuellen Leistungsstandes. Laut meiner Uhr war die 15km Strecke jedoch 15,4km lang, was doch ein
bisschen einen Unterschied beim km-Schnitt macht.
Die Zeit blieb am Ende bei 56:57 stehen, womit ich auch Gesamtsieger wurde. Konnte die 3 Runden a 5km ziemlich konstant duchrlaufen und das bisschen Wind machte nicht viel aus.